d.h. Der Mystische Weg der Erkenntnis
Gefäß, das kein Licht des Lebens trägt,
darf nicht als Lampe genannt werden, sondern als Gefäß zur Aufbewahrung von Harn.
Rumi
Selig sind, die nicht wissen.
Denn die Wissenden sind Plage dieser Welt.
Navis Nord
Der Mystische Weg der Erkenntnis ist ein Vorschlag für Menschen mit offenem Geist, für Sucher und Finder der Wahrheit, welche immer in einem konkreten Zeitraum angesiedelt ist, für Menschen, die auf eine Begegnung mit verschiedenen Gesichtern dieser Wahrheit, sowie verschiedene Methoden ihrer Überlieferung fertig sind. Es ist ein Weg für diese, die sich nach einer totalen Erfüllung und einer Vereinigung sehnen, die über Emotionen, Erwartungen und Vorstellungen hinausgeht.
Die mystische Überlieferung klingt in Parabeln, Literatur und Dichtung durch. Am meisten lässt sie sich in der Stille des Gebets und der Meditation entdecken. Während der Lehrveranstaltungen ergründen wir die Lehren von großen Meistern der Menschheit und die originellen Texte der Mystiker, die aus verschiedenen Traditionen stammen. Wir lernen die Techniken der Meditation und Geheimnisse eines wahren Gebets kennen, die in Station Nord zu einem authentischen Schlachthof des Ego werden.
Wir gestalten die Fähigkeit zu einer grundlegenden, inneren Grunddisziplin, ohne die unsere geistige Reise nie beginnen würde. Wir entwickeln das Verständnis für sich selbst und die Anderen. Wir lernen die weiteren Phasen der Bewusstseinsentwicklung, sowie die Bedingungen, die erfüllt werden müssen, um in die nächste Phase überzugehen. Viele von uns suchen einen Führer auf dem Weg – einer Quelle der Inspiration. Die Werkstätte legen nahe, auf welche Art und Weise es gesucht werden soll und nach welchen Kriterien man sich richten soll, um den geistigen Lehrer richtig auszuwählen.
Unsere Begegnungen gestalten die Fähigkeit, von verschiedenen mystischen und religiösen Quellen, sowie aus mythischen Überlieferungendes zu lernen. Sie sind aber keine religionswissenschaftliche, kulturkundliche oder theologische Studien. Wir schlagen zwar vor, judenchristlich-islamische, griechische, ägyptische, sowie hinduistische und buddhistische Texte zu entdecken, auch diese von Klassikern der europäischen Philosophie, jedoch unter Bezugnahme, dass sie in die für Menschen von heute verständliche Sprache transferiert sind. Wir kommen zu unseren Wurzeln zurück. Im Laufe des Kurses werden Texte studiert, die von verschiedenen mystischen und religiösen Traditionen abstammen, um die Sprache des eigenen Inneren, der eigenen Vorahnungen bezüglich des Kontakts mit der Sacrum-Sphäre kennen zu lernen. Die Konfession oder deren Fehlen spielt hier keine Rolle, weil der Bereich der Mystik über die Konfession hinausgeht. Mit Fähigkeit, die mystischen Texte aus verschiedenen Traditionen zu lesen, gewinnt man ein Werkzeug zum Verstehen von sich selbst. Das Erwerben der Fähigkeit zum Lesen von sich selbst ist der erste Schritt dazu, seinen eigenen Weg zu gehen.
Die Werkstätte haben einen Lehrcharakter und sind eine Antwort auf Bedürfnisse eines jeden Teilnehmers. Sie sind eine lebendige, auf Erfahrung basierende Überlieferung, die weder voraussehbar noch wiederholbar ist. Sie öffnen die Pforte zur Erkenntnis, ohne irgendwelche fertige Lösungen aufzuwerfen.
Sie sind die Einladung zu einer geistigen Reise nach den Spuren von großen Lehrern und Mystikern, die zum Ziel hat, Dich zu einer Begegnung mit Wert/Gott/Absolut, zur Erleuchtung oder zur Einigkeit vorzubereiten.
Themen, die im Rahmen eines Zyklus unternommen werden:
- Der Platz des Menschen in der Welt und seine Natur
- Illusorische Natur der Wirklichkeit
- Lehren über die Ursache und Folge
- Meditation und Gebet
- Konzeption der Gottheiten und des Gottes
- Endgültige und gestufte Ziele zur Verwirklichung
Es gibt so ein Wissen, das seit Anbeginn der Zeit den Menschen begleitet.
Es gibt so ein Wissen, das vollendet ist und dem man nichts mehr hinzufügen kann. Man kann es nur aktualisieren, indem man es verständlich für Menschen in neuen Zeiten und an neuen Orten macht. Es gibt so ein Wissen, das die Erfüllung, Weisheit und Liebe gibt, in dem das Denken und Wirken miteinander einhergehen.
Du wirst andere Religionen an Knien studieren
nicht um an sie zu glauben, sondern um von ihnen zu lernen.
Zarathustra
Fragen, die oft an Navis Nord gerichtet werden:
Worauf beruht die innere Praktik?
Die äußere Form der Praktik ist am wenigsten wichtig und hängt davon ab, in welcher Kultur Du erzogen wurdest. Der innere Weg entsteht im Moment der Ergreifung eines Qualitativen Ziels (aus der göttlichen Dimension) und das Qualitative Ziel markiert einen Weg. Der Weg ist ein Integrationsweg auf neun Stufen (
Essenz der Neun Pfade) und verwirklicht das Ziel.
Das Ziel markiert die Methode (!), die vielleicht 100 Techniken bedient (nicht einmal aus verschiedenen Traditionen), jedoch sie müssen synchron und synergetisch mitwirken. Das nennen wir als Einheit der Methode. Die Einheit der Methode ermöglicht das Erreichen vom Ziel, keine Einheit der Methode hingegen – also die Anwendung von willkürlich gewählten Methoden – macht das Erreichen von irgendwas unmöglich.
Ist daher der Innere Pfad eine Essenz des Geistigen Pfades?
Ja, der Innere Pfad ist das Wesen des Geistigen Pfades. Der religiöse Mensch ist ein Mensch des Inneren, der die äußeren Formen auf solche Ar und Weise organisiert, dass das Innere richtig reifen kann.
Wir arbeiten an vier Arten des Bewusstseins: Bewusstsein des Alltags, Schlafbewusstsein, Bewusstsein der parapsychischen und posthypnotischen Prozesse und Bewusstsein der Anderen Dimension (das Göttliche – oder, wie Du willst – das Aufgeklärte). Um die Kraft zu haben, unser Leben zu leiten, entwickeln wir einige Pfeile des Bewusstseins: Bewusstsein eigener Emotionen, Bewusstsein der mentalen und geistigen Zustände, Bewusstsein der impulsiven Natur des Menschen und Bewusstsein des Körpers. Wir entwickeln so eine perfekte Integration und Konzentration.
Kann ich an Werkstätten von Mystizismus als Atheist teilnehmen?
Ja, wie gesagt, die äußere Form spielt keine große Rolle. Du brauchst nicht an irgendwas zu glauben, denn um zu glauben, brauchst Du zuerst zu lernen, woran zu glauben ist, und woran nicht. In unseren Lehrveranstaltungen musst Du lernen das zu verifizieren, das wir lehren. Wir lehren, wie zu schauen, und nicht, was zu sehen ist. Wenn Du wissen wirst, wie es zu schauen ist, wirst Du sehen. Es ist schon Deine Entscheidung, ob Du das, was Du siehst, zur Erkenntnis nimmst oder nicht. Kann sein, dass es Dir als Atheist sogar leichter fällt, weil Du an eine ganze Reihe von Sachen nicht glaubst, an die Du nicht glauben sollst.
Studiert ihr alle anderen religiöse Quellen?
Erstens, es wäre nutzlos. Die meisten Quellen sind heutzutage unverständlich und dadurch unbrauchbar. Wir studieren nur diese Quellen, die uns heute helfen können, die für Menschen bedeutenden Fragen zu verstehen.
Zweitens, umso mehr nicht, dass wir nach etwas Frischem und Saftigem suchen, was voll von Nährsubstanzen ist, nicht nach einer getrockneten, fossilen, in einer archäologischen Ausgrabungsstätte ausgegrabenen Kirsche.
Warum studiert ihr so viele Konzeptionen von Gottheiten?
Nicht so viele, wie es scheint, aber wenn Du die Konzeption des Gottes verstehen willst, ist es eher hilfreich, sich die Konzeptionen aus verschiedenen Traditionen vertraut zu machen, damit man das erfassen kann, was eigentlich eine Konzeption des Gottes oder der Gottheit ist. Das Studieren von anderen Pfaden hilft uns, unseren eigenen zu verstehen, sowie zu entdecken, welche Konzeption für uns selbst der kürzeste Weg ist.
Kann ich sofort manche Übungen anfangen?
Zu Beginn ist das Anwenden von irgendwelchen Techniken in der Regel schädlich. Ohne Rücksicht darauf, ob Du ein Gebet, eine Meditation oder Joga übst, übst Du Dich selbst und verstärkst so alle negativen Tendenzen, die Du hast. Und das braucht man nicht zu üben! Die Methode wirkt im Einklang mit einem Kontext und mit Prozessen in der Psyche, die je nach dem Verständnis aktiviert werden. Natürlich gibt es Personen, die ab sofort anfangen können, sie gehören jedoch zur Seltenheit. Es dauert gewöhnlich von 2 bis 5 Jahren, bis man irgendwas mit Erfolg üben kann. Danach kommt die Etappe, wann die Übungen wirklich nützlich sind.
Trotzdem änderst Du dich bei uns sehr schnell. Möglicherweise erkennst Du nach einem Tag der Werkstätte Dich selbst nicht. Am Anfang wenden wir viele schnelleren Methoden als Gebete, Kontemplationen oder Meditationen eines Voranfängers und Anfängers an. Grundlage der Entwicklung ist die Teilnahme am
Programm der Basisbildung. Fünf erste Jahre lang benutzt man vor allem Bildungsmaterialien aus dem Bereich der
Existentiologie, die, ins Alltagsleben eingeführte, große Änderungen hervorrufen. Während der nächsten fünfjährigen Periode stützen wir uns auf
Existentiologie und mystische Elemente, die mit der Zeit immer zahlreicher werden.
Du kannst aber die Bildung nach fünf Jahren beenden und auf jeden Fall fällt es dir leichter, zu leben und deine Ziele zu realisieren. Nach ersten fünf Jahren wird der Kandidat verifiziert, ob er zu der nächsten Etappe gut geeignet ist oder für die nächsten fünf Jahre bleiben muss. Wir suchen weder Gläubiger noch Anhänger. Hier musst Du dich entwickeln oder weggehen! Aber der Weg ist offen für jeden.
Wann bin ich bereit, um eigenen Weg zu wählen?
Ehrlich gesagt: nie! Sicherlich fragst Du: warum? Denn nicht Du wählst den Pfad, sondern der Pfad wählt Dich. Finde für mich einen Propheten in der Bibel aus, der selbst seinen Pfad gewählt hat; Du findest nicht.